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Quellen zur Filmgeschichte 1922
Daten zum Einstein-Film
Im Jahre 1922 wurde ein Film aufgeführt, der Einsteins
Relativitätstheorie darstellte. Leider scheint es keine Kopie des
Filmes mehr zu geben - zumindest kennt keine Einstein-Gedenkstätte
einen Besitzer.
Hier werden nun alle mir bekannten Dokumente über den Film mitgeteilt.
1. Zensurkarte
2. Programmheft
3. Handelsregister-Eintrag zur Produktionsfirma
4a. Frankfurter Zeitung
4b. Filmkurier
4c. Der Tag
4d. Germania
4e. Lichtbildbühne
4f. Filmhölle
4g. Times
4h. New York Times
4i. Umschau
4j. Kulturfilmbuch
4k. Deutsches Museum
1: Zensurkarte
Prüfnummer 5477
Antragsteller: Colonna-Film, Berlin SW 61, Blücherstr. 13
Ursprungs-Firma: Colonna-Film, Berlin SW 61, Blücherstr. 13
Titel des Bildes: Die Grundlagen der Einsteinschen Relativitäts-Theorie
Untertitel: 1. Teil. 1. Das Relativitätsprinzip. 2. Teil.
2. Lichttheorie. 3.Teil. 3. Die spezielle Relativitäts-Theorie.
Länge: Akt I: 488 m; II: 460 m; III: 477 m; IV: 620 m. Geamtlänge:
2045 m.
Der Bildstreifen wird zur öffentlichen Vorführung im Deutschen Reiche,
auch vor Jugendlichen, zugelassen.
Berlin, den 30. März 1922
Film-Prüfstelle Berlin
[Auf den Zensurkarten werden stets alle Zwischentitel der Filme abgedruckt.
Aus diesem Grunde ist ersichtlich, dass dieser Film nur "Überschriften",
aber keine die gezeigten Experimente erklärende Zwischentitel enthält.
Offensichtlich wurde bei der Vorführung (immer ?) ein erklärender
Vortrag gehalten, wie er im folgenden Programmheft enthalten ist.]
2: Programmheft
Die Grundlagen der Einsteinschen Relativitätstheorie
Urheber u. Verleih: Colonna-Film GmbH, Berlin; 4 Akte, 2045 m; Zensurnummer:
Berlin 5477 am 30.03.1922 Jugendfrei.
Regie: Hans Walter Kornblum; Buch: Prof. Dr. Otto Fanta;
Uraufführung: 4.4.1922 Weitere Autoren: Nicolai, Bück und
Lämmel standen in Kontakt mit Einstein.
Die Grundlagen der Einsteinschen Relativitätstheorie im Film
Für den Film bearbeitet von Hans Walter Kornblum mit
erläuterndem Vortrag.
Vertrieb f.Deutschland: Kultur-Film AG; Dresden, Wienerstr.16
Vertrieb f.d.Ausland: Deutsch-Amerikanische Film-Union AG, Dresden, Wienerstr.16
Die erwähnten Abbildungen sind leider in meiner Kopie
des zeitgenössischen Heftes zum Film zu
schlecht für eine Wiedergabe.
Bildunterschriften:
- 1: Hinter den Kulissen des Einsteinfilms. Trickaufnahme
der Absendung von Lichtstrahlen von der Erde zum Mond.
- 2: In Bezug auf die Erde (Ufer) steht der Staker still, in
Bezug auf den Kahn bewegt er sich nach rechts (3 Phasen).
- 3: Beweis von der Kugelgestalt der Erde (3 Phasen: Ein
Schiff nähert sich am Horizont)
- 4: Von der Erde aus gesehen fällt die Kugel
senkrecht. Von einem anderen Weltkörper aus betrachtet, fällt
die Kugel in einer gekrümmten Linie, da sie sich während des
Falles d. Erde nach links bewegt. (3 Phasen: Kugel fällt von einem
Turm, einmal senkrecht, einmal "mit" dem Turm bewegt als
Parabel.)
- 5: Die beiden Lichtstrahlen, die von zwei sich
entgegengesetzt bewegenden Lichtquellen ausgesandt werden, kommen
gleichzeitig an. (3 Phasen: Quelle gleichweit, bewegt, Lichtstrahl
angekommen.)
- 6: Beispiel für den ungleichmässigen Zeitablauf bei
konstanter Lichtgeschwindigkeit. (3 Phasen einer Zugfahrt.)
(Text:) Zur Einführung
Kaum jemals hat eine Hypothese aus einer abstrakten Wissenschaft die
Gemüter der Zeitgenossen so erregt, wie die Einsteinsche
Relativitäts-Theorie. Wir sind an Kämpfe für und wider
in Dingen des alltäglichen Lebens zwar gewöhnt, vielleicht
auch in Dingen der Wissenschaft, die das alltägliche Leben mehr
oder minder berühren. Die Einsteinsche Relativitäts-Theorie
dagegen hat keinen Einfluss auf die Erscheinungen unserer unmittelbaren
Umwelt, und doch gibt es kaum jemanden unter uns, der sich mit dem
Problem nicht beschäftigt hat, oder doch wenigstens
beschäftigen mochte.
Dieses Allgemeininteresse liess es den Verfassern des vorliegenden
Films verlockend erscheinen, dem Wissensdrang weiter Kreise
entgegenzukommen und zu versuchen, die Theorie Einsteins, die selbst
durch die besten populären Broschüren dem allgemeinen
Verständnis nicht wesentlich nähergebracht werden kann, durch
ein geeignetes und der Neuzeit entsprechendes Hilfsmittel in ihrem
Hauptsächlichsten Inhalt zum Allgemeingut der strebenden
Menschheit zu machen. Zwar waren sie sich der ungeheuren
Schwierigkeiten ihrer Aufgabe bewusst, die in der Hauptsache darin
bestanden, eine abstrakte Gedankenreihe in greifbare Vorstellungsbilder
umzusetzen. Dabei musste natürlich mancherlei vergröbert
werden, um es überhaupt bildlich erfassbar zu machen, aber hier
kam als Zauberer der Film mit seinen fast unbeschränkten
Möglichkeiten zu Hilfe, so dass alle zur lückenlosen
Darstellung nötigen Gedankenexperimente sinnfällig
wiedergegeben werden konnten. Ja, es wurde sogar erreicht, über
das Gerüst einer schematischen Versinnbildlichung hinauszukommen,
und die Gedankenreihen in die bildhafte Form von Naturvorgängen zu
kleiden, wodurch dem ästhetischen Bedürfnis des Zuschauers
entgegengekommen wurde und an Stelle einer schulmässig trockenen
Belehrung eine anregende Unterhaltung gegeben werden konnte.
Von den Schwierigkeiten, die inhaltlich und technisch zu
überwinden waren, kann sich der Laie kaum eine Vorstellung machen,
wenn er die Bilder des Films in methodischer Reihenfolge wie
selbstverständlich an seinen Augen vorüberrollen sieht. Dabei
waren die technischen Schwierigkeiten noch schwerer zu überwinden,
als der logische gedankliche Aufbau des Films. Es mussten ganz neue
Methoden der Filmdarstellung gefunden werden, um z. B. die Schwingungen
des Aethers, der noch von keinem physikalischen Apparat erfasst werden
konnte, zu veranschaulichen und um die Geschwindigkeit eines
Lichtstrahls, die mit 300000 km in der Sekunde selbst die schnellsten
Bewegungen der Himmelskörper um das Tausendfache übersteigt,
greifbar zu machen. Es mussten besondere Einrichtungen geschaffen
werden, die gestatteten, komplizierte Veränderungen der Modelle
oder der Zeichnungen mit minutiöser Genauigkeit vorzunehmen
(Abb.1). So waren im Ganzen zur Herstellung des Films etwa 80000
Einzelaufnahmen notwendig, von denen jede gegen die vorhergehende und
folgende eine Veränderung, allerdings manchmal nur in dem Ausmasse
von 1/10 mm, aufwies. Da bei vielen Aufnahmen 10 - 20
Veränderungen gleichzeitig vorgenommen werden mussten, so ergibt
sich eine Zahl von mehr als einer Million Handgriffen, durch die das
gleichmässig bewegte Filmbild erzeugt wurde.
Eine ganze Kleinbahn, deren Waffen absolut erschütterungslos
läuft, musste gebaut werden, um die
Grössenveränderungen, die der Film erforderte, ohne ruckweise
Übergänge wiederzugeben. Dabei dauerte die Herstellung der
bis auf geringe Bruchteile eines Millimeters ausgerechneten Modelle und
Zeichnungen noch länger als die schwierige Aufnahme selbst. So ist
in 1 1/2jähriger mühevoller Arbeit der Film entstanden, der
in kaum zwei Stunden vor den Augen des Beschauers abläuft und ihm
Bilder zeigt, die in ihrer logischen Aufeinanderfolge wie von selbst
entstanden erscheinen.
Die logische Entwicklung des darzustellenden Problems war inhaltlich
die Hauptschwierigkeit, die zu überwinden war; denn der Beschauer
sollte in einen bestimmten, ihm bisher ganz ungewohnten Gedankengang
hineingezwungen werden, und jede Lücke des logischen Aufbaus
hätte diesen Weg jäh unterbrochen. Deshalb beginnt der Film
auch mit den allereinfachsten Begriffen, die jedem denkenden Menschen
geläufig sind (Abb. 2). Dieser Vorbereitung, nämlich der
Erklärung des Begriffs Relativität, ist der ganze erste Teil
des Films gewidmet. Durch verschiedene Beispiele werden zwei
Hauptsätze der Mechanik erläutert: Erstens: es gibt keine
absolute Bewegte, d. h. ich kann nur die Bewegung zweier oder mehrerer
Körper gegeneinander beschreiben, indem ich beliebig einen dieser
Körper als "Bezugskörper" wähle (Abb. 3).
Zweitens: keine. Bewegung kann an sich betrachtet und beschrieben
werden, sondern sie ist abhängig von dem Bewegungszustand der
Bewegungsursache. Ein Ball fällt senkrecht von einer in Bezug auf
mich stehenden Moschee, dagegen schräg von einer in Bezug auf mich
bewegten, d. h. mit der Erde sich drehenden Moschee (Abb. 4). Die
Geschwindigkeit und Weite des Wurfes eines Balles von einem bewegten
Wagen aus wird in Bezug auf mich grösser, wenn der Werfende sich
gegen mich in der Wurfrichtung bewegt, dagegen kleiner, wenn er sich,
von mir aus betreachtet [so], in entgegengesetzter Richtung bewegt.
(Additionstheorem der Geschwindigkeit).
Nun gibt es aber Naturvorgänge, welche den gesamten mechanischen
Gesetzen nicht gehorchen. Diese Naturvorgänge, zu denen auch das
Licht gehört, behandelt die Elektrodynamik. Eine der wichtigsten
Abweichungen von den mechanischen Gesetzen besteht darin, dass die
Geschwindigkeit des Lichts nicht abhängig ist von dem
Bewegungszustand der Lichtquelle (Abb. 5). Das Licht kann also keine
mechanische Bewegung sein. Deshalb erklärt man die Ausbreitung des
Lichts als Wellenbewegung in einem angenommenen Weltenäther. Die
Frage nach dem (relativen) Bewegungszustand des Aethers ist
unerlässlich. Ein mit genauesten Mitteln angestelltes Experiment
von Fizeau zeigte, dass er von materiellen Körpern auf der Erde,
also auch von der Erde selbst, nicht mitgerissen wird, also in Bezug
auf die Erde nicht ruhen kann. Er muss sich also gegen die Erde
bewegen, was einen Aetherwind zur Folge haben muss, wie ein schnell
fahrender Wagen einen Fahrtwind erzeugt. Dieser Aetherwindfluss also
mit Hilfe des Lichtes, und nur mit Hilfe des Lichtes, festzustellen
sein. Wenn ich nämlich zwei Lichtstrahlen aussende, den einen
gegen den Aetherwind, den anderen mit dem Aetherwind, so muss der gegen
den Aetherwind ankämpfende Strahl offenbar langsamer vorwärts
kommen als der andere. Ein sehr berühmtes, grundlegendes
Experiment von Michelson und Morley, das zum ersten Mal im Jahre 1879,
dann später wiederholt angestellt worden ist, zeigt nun aber, dass
die beiden Lichtstrahlen gleich schnell dahineilen, dass also der
Aether in Bezug auf die Erde in Ruhe ist, was dem Fizeau-Versuch aber
widerspricht.
Die bisher am meisten befriedigende Lösung dieser
Widersprüche gibt die Relativitätstheorie; denn sie sucht die
Ursache dieser Widersprüche nicht in den in sich geschlossenen und
folgerichtig aufgebauten Theorien der Mechanik und Elektrodynamik,
sondern in den Voraussetzungen dieser Theorien. Diese Voraussetzungen
sind vor allem die Begriffe Raum und Zeit, welche die physikalische
Wissenschaft bisher ebenso, wie wir es, im alltäglichen Leben tun,
als gegeben und selbstverständlich hingenommen hat, ohne eine
wissenschaftliche Definition derselben zu versuchen. Dieses
Versäumnis holt Einstein nach. Er kommt zunächst zu dem
Ergebnis, dass die Annahme eines absoluten, d. h. für jedes
beliebige Bewegungssystem gleichen Zeitablaufes nicht mit den Gesetzen
von der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit in Einklang zu bringen ist.
Um dieses Gesetz zu wahren, müssen wir annehmen, dass in einem
gegen uns bewegten System die Zeit langsamer abläuft. Dann
würde auch für den gegen uns bewegten Beobachter das Licht
die gleiche Geschwindigkeit wie für uns haben, näm-[lich]
300000 km in der Sekunde. Die Notwendigkeit dieses schwierigen
Gedankengangs, dessen unerhörte Kühnheit uns fast mit
Erschrecken erfüllt, kann durch das bewegte Bild, das ja
Bewegungen, also Veränderungen des Orts in der Zeit unmittelbar
darstellt, sehr anschaulich erläutert werden. Die durch den Film
vermittelte Anschauung lehrt zweifelsfrei, dass es eine absolute
Gleichzeitigkeit nicht geben kann, dass vielmehr zwei Ereignisse
für den einen Beobachter gleichzeitig und für den anderen
Beobachter ungleichzeitig sein können und sein müssen, wenn
die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit gewahrt bleiben soll. Daraus
folgert auch die verschieden lange Dauer eines Ereignisses für
zwei gegeneinander bewegte Beobachter.
Im einzelnen stellt sich diese physikalische Untersuchung ungefähr
folgendermassen dar: für Zeitmessungen haben wir Uhren, und um die
Gleichzeitigkeit in zwei sehr weit von einander entfernten Orten
feststellen zu können, brauche ich Uhren, die genau gleich gehen.
Nun ist es nicht angängig, Uhren einfach an einem dritten Orte
miteinander zu vergleichen und sie dann an ihren Bestimmungsort zu
tragen, denn es ist ja nicht ganz sicher, dass die Uhren nicht durch
die Bewegung in ihrem Gang irgend eine Veränderung erfahren. Ich
muss deshalb die Uhren von einem dritten Ort aus einregulieren und
kontrollieren können. Das kann aber nur mit Hilfe des Lichtes
geschehen, da dessen Geschwindigkeit allein konstant, d. h.
unabhängig von irgend einem Bewegungszustand ist. Wenn ich nun mit
Hilfe des Lichtsignales Uhren in zwei gegeneinander bewegten Systemen
einreguliert habe, so zeigt ein einfacher Versuch deutlich, dass diese
Uhren verschieden schnell gehen müssen, wenn die
Lichtgeschwindigkeit konstant bleiben soll (Abb. 6). Doch erklärt
diese Relativierung des Zeitbegriffes allein noch nicht alle Ergebnisse
physikalischer Versuche. Wenn wir den Vorgang zweier gegeneinander
bewegter Systeme unter Berücksichtigung der Relativität der
Zeit untersuchen, so ergibt sich, dass auch die Längenmasse
relativ sein, dass nämlich die Körper in einem gegen mich
bewegten System in der Bewegungsrichtung mir zusammengedrückt
erscheinen müssen. Das Mass dieser Verkürzung ist, selbst bei
den schnellsten Bewegungen materieller Körper, dem Laufe der
Gestirne, nur äusserst gering, deshalb auch für genaueste
Messinstrumente nicht bemerkbar. Erst bei Geschwindigkeiten, die mit
der Lichtgeschwindigkeit unmittelbar verglichen werden können,
wird die Verkürzung bemerkbar; so wird ein Quadrat z. B. bei 3/4
Lichtg[e]schwindigkeit bis auf ungefähr die Hälfte
verkürzt, ein mit 99/100 Lichtgeschwindigkeit gegen mich bewegtes
Quadrat würde mir nur noch als schmales Rechteck erscheinen.
So paradox für den an physikalisches Denken nicht gewöhnten
Menschen diese Ergebnisse zunächst zu sein scheinen, so klar wird
ihm dadurch das Weltbild, wenn ihm einmal diese Grundgedanken der
Relativitätstheorie als einzig mögliche Lösung der
Widersprüche bei Naturbeobachtungen aufgegangen sind. Ja, es
werden uns selbst noch die weitergehenden Schlüsse als notwendig
und natürlich erscheinen, zu denen die allgemeine
Relativitätstheorie gelangt, z. B. dass auch das Licht der
Schwerkraft unterworfen ist, also in der Nähe grosser Massen von
seinem geraden Weg abgelenkt wird. Die Sonnenfinsternis vom Mai 1919
hat noch nicht zweifelsfrei diese von Einstein vorausgesagte Ablenkung
ergeben; umsomehr richten sich die Erwartungen aller auf die im
September 1922 bevorstehende Sonnenfinsternis, die wahrscheinlich den
Triumph einer der Kühnsten und in ihren Folgen für die
Umgestaltung des Weltbildes wichtigsten Theorie ergeben wird.
Literatur:
1. Fachwissenschaftliche Schriften.
H.A.Lorenz, A.Einstein, H.Minkowski: Das Relativitätsprinzip. Leipzig: B.G.Teubner, 3.
Aufl. 1923
M.v.Laue: Das Relativitätsprinzip. Braunschweig: Vieweg u. Sohn, 3. Aufl. 1919
M.Born: Die Relativitätstheorie Einsteins und ihre physikalischen Grundlagen.
Berlin: J.Springer 1921
H.Weyl: Raum, Zeit, Materie. Berlin: J.Springer, 4.Aufl. 1921
A.Kopff: Grundzüge der Einsteinschen Relativitätstheorie. Leipzig: S.Hirzel 1921
2. Populäre Schriften
A.Einstein: Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie (Gemeinverständlich).
Braunschweig: Vieweg u. Sohn, 6.Aufl. 1920
W.Bloch: Einführung in die Relativitätstheorie. Leipzig: B.G.Teubner 1920
M.Schlick: Raum und Zeit in der gegenwärtigen Physik. Berlin: J.Springer, 4.Aufl. 1920
E.Freundlich: Die Grundlagen der Einsteinschen Gravitationstheorie. Berlin: J.Springer,
4.Aufl. 1920
H.Reichenbach: Relativitätstheorie und Erkenntnisapriori. Berlin: J.Springer 1920
E.Sellien: Die erkenntnistheoretische Bedeutung der Relativitätstheorie. (Kantstudien)
Berlin: J.Springer 1919
3. Gegner
P.Lenard: Über Relativitätsprinzip, Äther, Gravitation. Leipzig: S.Hirzel, 3.Aufl. 1921
P.Lenard: Über Äther und Uräther. Leipzig: S.Hirzel 1921
H.Dingler: Die Grundlagen der Physik. Leipzig: S.Hirzel 1919
H.Dingler: Kritische Bemerkungen zu den Grundlagen der Relativitätstheorie. Leipzig:
S.Hirzel 1921
H.Dingler: Physik und Hypothese. Versuche einer induktiven Wissenschaftslehre, und einer
kritischen Analyse der Fundamente der Relativitätstheorie. Berlin: Vereinig. wiss. Verleger
1921
E.Gehrcke: Die Relativitätstheorie, eine wissenschaftliche Massensuggestion. Leipzig:
K.F.Kohler 1920
3. Handelsregistereintrag Colonna-Film
Berlin 24240, 2.5.1922: Colonna-Film GmbH. Sitz: Berlin.
Gegenstand: Die
Herstellung und die Verwertung von Filmen in jeder zulässigen Form,
insbesondere die Verwertung des Films "Die Grundlage der Einstein'schen
Relativitätstheorie" und die Herstellung und Verwertung von Werbe-
und Vortragsfilmen. [Die Firma produzierte später auch
Märchenfilme.]
Das Stammkapital beträgt 300000 M.
Geschäftsführer: Direktor Hans Walter Kornblum zu
Berlin-Lankwitz, Direktor Karl Schmutzler genannt Karl Ludwig
Schröder zu Charlottenburg.
Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung.
Der Gesellschaftsvertrag ist am 23. März 1922 abgeschlossen. Sind
mehrere Geschäftsführer bestellt, so erfolgt die Vertretung
durch zwei Geschäftsführer oder durch einen
Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen, jedoch
kann die Geschäftsversammlung einem oder mehreren
Geschäftsführern das Recht erteilen, die Gesellschaft allein
zu vertreten. Die Geschäftsführer Kornblum und Schröder
sind jeder für sich allein vertretungsberechtigt. Als nicht
eingetragen wird veröffentlicht: Als Einlage auf das Stammkapital
werden in die Gesellschaft eingebracht von den Gesellschaftern Kornblum
und Schröder die in õ 4 der Satzung bezeichneten Gegenstände
und Rechte zum angenommenen Werte von 225000 M für die Einlagen des
Kornblum und 25000 M für die Einlage von Schröder unter
Anrechnung in Höhe dieser Werte auf die Stammeinlagen.
Berlin 3.10.1922: Bei Nr. 24240 Colonna Film GmbH: Direktor Karl Schmutzler,
genannt Karl Ludwig Schröder, ist nicht mehr Geschäftsführer.
Berlin 17.9.1923: Bei Nr. 24240 Colonna Film GmbH: Kaufmann Friedrich Kordts
in Berlin ist zum weiteren Geschäftsführer bestellt
[Weitere Jahre noch nicht ausgewertet.]
4a. Frankfurter Zeitung, 3. April 1922
Der Einstein-Fllm.
Es ist der Leitung des Messeamtes gewiss zu danken, dass sie die
Erstvorführung eines ausserordentlich interessanten Versuchs wie ihn der
Film "Die Grundlagen der Einsteinschen Relativitätstheorie" darstellt,
hier in Frankfurt ermöglicht hat. Der ungewöhnlich starke Besuch zeigte
das Interesse, das in weiten Kreisen diesem wissenschaftlichen Film
entgegengebracht wurde, und der Film, wie der klare und verständliche
Vortrag des Herrn Kornblum bewiesen, grosse Ausdrucksmöglichkeiten hat
und dass Film und Erklärung sehr wohl in geschickte und gegenseitig sich
nicht störende Verbindung gebracht werden können. Dass das Interesse an
dem Film allerdings die Angst vor dem verspäteten Mittagessen nicht
überwinden konnte, ist dem Film nicht zur Last zu legen, sondern den
Besuchern. Und doppelt beschämend war diese allgemeine Flucht nach dem
zweiten Teil, weil doch in erster Linie die Pressevertreter die Besucher
waren. Gewiss, der Film oder richtiger der Vortrag war zu lang. Es war
dem normalen Menschen nicht möglich, im dritten Teil noch aufmerksam zu
folgen. Während der erste und zweite Teil zu ausführlich gehalten waren,
kamen die schwierigeren Kapitel über die eigentliche Einsteinsche Lehre
sehr schlecht weg. Dazu kam noch eine besonders im dritten Teil störende
starke Schwerverständlichkeit des Vortragenden, die zwar durch seine
Indisposition entschuldigt war, aber nicht verhindern konnte, dass lange
Zeit über mir Geräusche, aber keine Worte von den Ohren der Zuhörenden
aufgenommen wurden. Möglich, dass an dieser Störung auch allein die
ungeschickte Aufstellung des Vorführungsapparates schuld war, dessen
starkes Geräusch oft den Vortragenden übertönte.
Diese Fehler werden bei Wiederholungen leicht zu beseitigen sein; dann
wird der Film seine Wirkung voll ausstrahlen, denn er kann dies tun. Er
wird den Laien nie in die Theorie der Einsteinschen Lehren einführen und
will es auch nicht, aber er gibt in vorzüglicher und anschaulicher Weise
Aufklärung über den Begriff der Relativität, führt von dem alten
klassischen Relativitätsprinzip geschickt hinüber zur Relativität des
Raumes und der Zeit und so zur speziellen Relativitätstheorie Einsteins.
Was die Bearbeiter des Films, für die neben Hanns Walter Kornblum noch
Prof. S. T. Nicolai zeichnet, hierbei geleistet haben, die
Schwierigkeiten, die inhaltlich und technisch zu leisten waren, zu
überwinden, wird der Laie, der die Bilder vor sich abrollen sieht, sich
nicht vorstellen können. Aber er wird jedenfalls eine gewisse Grundlage
sich erwerben, von der aus er einen Blick in das schwierige Gebiet der
Relativitätstheorie zu werfen versuchen kann. Der Film vermittelt ihm
die Elemente, mehr aber kaum, so wie die Kenntnis der Noten noch nicht
die Partitur beherrschen lässt
4b. Filmkurier, 4. April 1922
"Die Grundlagen der Einsteinschen Relativitätstheorie"
U.T. Nollendorfplatz
Der lang erwartete Einstein-Film der Colonna-Film-Gesellschaft wurde
gestern erstmalig öfentlich vorgeführt. Die Hersteller-Firma
hat hier in mehr als einjähriger Arbeit einen Film geschaffen, der
unbedenklich zu den besten bisherigen Lehrfilmen zu rechnen ist, ja,
wahrscheinlich überhaupt der beste ist. Er besteht aus drei teilen,
deren erster von der Mechanik ausgehend, die Begriffe
"Relativität" und "Bezugssystem" veranschaulichen und in die
Probleme einführt, die indiesen schwerwiegenden Worten stecken, der
zweite beginnt mit dem Additionstheorem, veranschaulicht die versuche
von Fizeau und Michelson sowie die Lorentzsche Erklärung, und der
letzte endlich ist der Einstein-Film, hier wird allein die
Relativitätstheorie behandelt.
Der Film erfüllt die Aufgabe, den Zuschauer in die schwierige
Problemwelt einzuführen und mit den bisherigen
Erklärungsversuchen bekannt zu machen, aufs beste. Jedenfalls gibt
es kein anderes Mittel, irgend einem Menschen die
Relativitätstheorie anschaulicher zu machen, als das Mittel Film,
und was ein Film in dieser Richtung überhaupt geben kann, gibt
dieser Film. Technisch ist er ein wenig umgleichförmig;
möglicherweise liegt das daran, dass im Laufe der Herstellung des
zur Anwendung gekommene Tricktechnik erst entwickelt und vervollkommnet
worden ist.Manche Teile der Trickzeichnung sind unvergleichlich gut und
besser als alles andere auf diesem Gebiet bisher geleistete. Das gilt
zum Beispiel für die Veranschaulichung der Wellenbewegung.
Der Einstein-Film ist oben als der bisher beste Lehrfilm angesprochen
worden. Das heisst nun keineswegs, dass ein jeder, der den Film ansieht,
damit auch die Relativitätstheorie beherrschte. Filme, besonders
Lehrsfilne, die eine solche zauberhafte Wirkung hnben, gibt es nicht und
kann es nicht geben. Auch wenn ein Fachvortrag den Film begleitet, wie
es bei diesem Einstein-Film unerlässlich ist, darf man nicht zu
hohe Ansprüche an die Lehrwirkung stellen. Offenbar ist das auch
nicht die Erwartung der Hersteller gewesen. Der Film kann nur den Erfolg
haben, wenigstens in Laienkreisen, für die er unter anderem auch
bestimmt ist, zur Erkenntnis der Probleme zu führen, mit demem sich
die Relativitätstheorie beschäftigt. Wer als Laie dem immer
schwieriger werdenden Gedankenbau des Films bis zum Schlusse folgen
kann, hat damit bereits eine erhebliche Leistung vollbracht. Das liegt,
wie sich von selbst versteht, nicht im Film begründet, sondern in
der Schwierigkeit des Stoffes. Die Relativitätheorie rüttelt
an den Grundfesten der primitiven Erfahrung, an den Begriffen der
unveränderlichen Länge, der Gleichzeitigkeit usw., und wenn es
dem Film gelingt, bei einem Laien die natürlichen Widerstände
zu besiegen, die ihn veranlassen, an den vertrauten, im praktischen
Leben nie versagenden Begriffen fettzuhalten, hat der Film bereits viel
erreicht; dieser Laie, ist durch den Film zum Nachdenken angeregt.
Etwas anders ist es mit der Wirkung des Films auf "zu Belehrende",
mögen es Schüler oder Hochschüler sein. Hier wird der
Einsteinfilm in der Hand des guten Lehrers ein unschätzbares
Hilfsmittel bei der Veranstaltung der schwierigen Gedankenerperimente
sein, ohne die man in die Relativitätslehre nicht eindringen kann.
Hersteller: Colonna Film GmbH Berlin. ~ ~ ~ P.
4c. Der Tag 5. April 1922
"Der Einstein-Film."
Vor Vertretern der Wissenschaft und Presse fand im U.T. Nollendorfplatz
die erste Berliner Aufführung des mit grosser Spannung erwarteten
Colonna-Films "Die Grundlagen der Einsteinschen
Relativitätstheorie" statt. Ein Stab von Gelehrten und
Fachleuten hatte sich um Hanns Walter Kornblum, den Assistenten
Einsteins, geschart, um die Voraussetzungen der Theorie dem allgemeinen
Verständnis durch bildhafte, bewegte Darstellungen näher zu
bringen. Nach mühseliger anderthalbjähriger Arbeit ist nun
dieser Film, aus 80000 Einzelaufnahmen gestaltet, weit umfangreicher,
als man ihn sich ursprünglich gedacht hatte.
Drei Hauptteile sind dem Film zugrunde gelegt: der Begriff der
Relativitätstheoric und das klassische Relativitälsprinzip,
die Wellentheorie des Lichtes und die sich aus ihr ergebenden
experimentellen Widersprüche, die Lösung dieser
Widersprüche durch die spezielle Relativitätstheorie Einsteins
und die Entwicklung der Relativierung von Raum und Zeit.
Wie Hanns Walter Kornblum in seinem Vortrage betonte, soll der Film in
erster Linie die Voraussetzungen und Grundlagen darstellen, aus denen
heraus Einstein seine Hypothese entwickelte. Dieses Ziel wird durch die
mit wissenschaftlicher Sorgfalt aufgebauten Trickaufnahmen, die alle zur
lückenlosen Darstellung nötigen Gedankenxrperimente
sinnfällig wiedergeben, in vorbildlich belehrender Weise erreicht.
Schematisch und an Beispielen aus dem täglichen Leben wird der
Begriff der Relativität, des "Bezugssystems"
erklärt, werden wir eingeweiht in di« Probleme des Lichtes und
des Weltäthers und angeregt zum Nachdenken über die ewigen,
unabänderlichen Gesetze des Weltgeschehens.
Wenn man über kleine, technische Fehler hinwegsieht, die
insbesondere in der zu grellen, die Augen überanstrengenden
Farbenzusammenstellung liegen, so muss man die erste Arbeit der für
diese besonderen wissenschaftlichen Zwecke gegründeten
Colonna-Filmgesellschaft voll und ganz anerkennen. Mit diesem ersten
"philosophischen" Film ist ein neuer, dankbarer Weg
beschritten.
Hanns Walter Kornblum verstand es, Filmwerk und Theorie geschickt und
volkstümlich zu erläutern. ~ ~ ~ Ori.
dd. Germania 5 April 1922
"Film und Relativitätstheorie"
Der Name Einstein ist sozusagen weltbekannt, über seine Theorie wissen
die wenigsten etwas, aber jeder, der heute etwas auf sich hält, giebt
vor, sich dafürr zu interessieren. So wäre es denn ein recht lukratives
Unternehmen, wenn man die neuen Gedankengänge so mühelos wie die
Sensationsfilms im rollenden Bild vermitteln könnte. Die
Coonna-Filmgesellschaft machte den Versuch in einer Sondervorführung,
aber der Versuch schlug fehl. Denn wo der 2000 Meter lange Film
aufhörte, da fing erst Einsteins Theorie an. Alles, was im Bilder
gezeigt wurde und was der vortragende Mitverfasser des Films darzulegen
und zu demonstrieren versuchte, waren noch mehr oder minder bekannte
Tatsachen und Vorkenntnisse. Und dennoch war es interessant, auch nur
einen Blick in diese abstrakte, wissenschaftliche Gedankenarbeit tun zu
können. Nicht interesant zwar für alle, die zu diesem Film wie zu jedem
anderen kamen und die einen erläuternden Vortrag als ein Attentat gegen
ihre eigene souveräne Vernunft oder doch als eine Ströung des angenehmen
musikalischen Film-Dunkels empfinden. Wertvollen Dienst aber wird dieser
Film allen Unterrichtenden bieten, die durch eine exakte bildliche
Darstellung die Einführung in schwierige physikalische und astronomische
Probleme ihren Schülern erleichtern wollen. E.
4e. Lichtbildbühne 1922 Nr.15 und 16
Anzeige in Nr. 15: Der Einstein-Film wurde bereits nach Belgien, Japan, Schweden
und Schweiz verkauft. Vertrieb für das Ausland: Deutsch-Amerikanische Film-Union AG
Dresden,, Wiener Str. 16. Berliner Büro: W 57, Bülow-Strasse 104, Telephon:
Amt Kurfürst 6260
Anzeige in Nr. 15:
Ein Plakat von E. M.
Schumacher
Anzeige in Nr. 16: Der Einstein-Film mit populärwissenschaftlichem Vortrag über
Einsteinsche Relativitätstheorie von Walter Kornblum. Das grösste bisher
geschaffene wissenschaftliche Filmwerk der Welt und nach massgebenden Presseurteilen der
beste Lehrfilm.
Frankfurt a.M. Seit der Uraufführung (2. April) täglich Vorführungen im
Nationaltheater der Nationalfilm-GmbH und im Hörsaal des physikalischen Instituts
der Universität. Bei hohen Eintrittspreisen ausverkaufte Häuser. Verlängert bis
23. April.
Darmstadt, Staatstheater täglich ausverkauft.
Dresden, Vorführung in der Aula der Technischen Hochschule mit ungewöhnlichem
Erfolg.
Demnächst in allen Grossstädten, Universitäten usw.
Herstellungsfirma: Colonna-Filmges. Berlin SW 62. Blücherstr. 13. Fernsprecher: Moritzplatz 8659.
Vertrieb für Deutschland: Kultur-Film-AG Dresden, Wiener Str.16; Fernsprecher: 42858
Auslandsvertrieb: Deutsch-Amerik. Film-Union AG Dresden, Wiener Str.16; Fernsprecher: 42858; Telgramm-Adresse: Dafufilm
Dresden.
4f. Filmhölle Juni 1922
Der Einstein-Film - ein Plagiat?
Züricher Angriffe auf die deutsche Industrie.
Der Züricher Dr. Rudolf Lämmel schildert eine Begebenheit in
der "Umschau", die eigentlich von dem angegriffenen Herrn
Kornblum, dem "Dichter" des Einstein-Films, nicht mit
Stillschweigen übergangen werden dürfte. Dr. Lämmel
schreibt:
"Im Jahre 1920 verfasste ich ein Filmmanuskript für die
Darstellung der Relativitätstheorie. Das Manuskript lehnte sich an
die Erfahrungen, die ich bei meinen Lichtbildervorträgen gewonnen
hatte, an. Ich schickte diesen Entwurf an drei grosse deutsche
Filmgesellschaften. Die Ufa in Berlin antwortete: die Sache sei ja noch
gar nicht abgeklärt, und gemeinverständlich darstellen lasse
sich die Frage auch nicht. Übrigens (!) sei sie selber - mit der
Herstellung eines solchen Films für Studienzwecke
beschäftigt! Ähnlich antworteten die beiden anderen
Gesellschaften, aber keine schickte mir das Manuskript zurück!
_... Das Manuskript und damit die Anregung zum Einsteinfilm _... geriet
_... in dritte Hände, die unternehmungslustig und einsichtig
waren. Herrn KornbIum gebührt das Verdienst, den Wert des Films
erkannt zu haben, wenn ich auch heute noch nicht weiss, wieso er in den
Besitz des Manuskript kam. Leider hat Herr Kornblum, dem übrigens
die Abbildungen in meinen Büchern zur Ver-fügung standen, es
unternommen, den Film ohne weitere Beratung durch mich, ja auch ohne
Verständigung mit mir durchzuführen! Als ich davon
hörte, protestierte ich und erklärte, dass die Bearbeitung
und Verfilmung meines Manuskriptes noch frei sei. Gegen Weihnachten
1921 sah ich den Film des Herrn Kornblum, der fast fertig war. Ich
erkannte sofort die Mängel und sprach sie offen aus. Der
Grundfehler war: Herr Kornblum ist sowenig wie Herr Niclai [Nicolai] in
der Lage, die nötigen wissenschaftlichen und pädagogischen
Kenntnisse und Erfahrungen in die Verfilmung hineinzubringen. Daher kam
etwas Unvollkommenes zustande!
Ich bringe diese Geschichte einer breiteren Öffentlichkeit
deswegen zur Kenntnis, weil es wirklich Zeit ist, dass sich endlich
eine Organisation bildet, die einen <d. h. den) deutschen Lehrfilm
schafft. Vielleicht führt der Widerhall dieser betrüb-lichen
Schilderung dazu, dass sich geeignete Kräfte zusammenfinden, von
denen ein jeder, in seiner Begabungssphäre bleibend, ein Optimum
leistet. Der Populär-wissenschaftler, der Kaufmann und der
Tricktechniker müssen sich mit dem Kapitalisten zu einer
grosszügig organisierten Unternehmung einigen, die besten
Köpfe müssen mitarbeiten, statt des gähnenden
Bürokratismus muh ein moderner und gebildeter Geist die
Unternehmung beherrschen!"
4g. Times 4.4.22
"Einstein Theory in Pictures."
Remarkable Films,
(from Our Own Correspondent.)
Berlin, April 3
An exhibition was given in Berlin this afternoon of the new film
produced, under the direction of Professor Nicolai and Herr Kornbaum
[Kornblum] to
render the Einstein theory of relativity clear to the ordinary mind.
The film was in four sections, each being proceded by a lecture by Herr
Kornbaum. The first part illustrated the general idea of relativity, and
contained the familiar experiment of an object falling from a car in
motion and from a car at rest. The second illustrated the
contradictions met with in the accepted theory of light, waves, and
the third sought to illustrate the solution of these problems by the
Einstein theory in relation to space and time. The last part dealt with
the deflection of starlight and its observation during an eclipse.
The attempt thus to explain an exceedingly abstruse problem had
obviously called forth the best ingenuity of the scientists engaged in
it, arid some remarkable films had resulted. The demonstrators certainly
succeeded in convincing the lay audience that them was a problem.
The difficulty lay in filming its solution in such a manner as to be
convincing, and it is probable that the demonstrators, with highly
specialized knowledge of physics, were not altogether conscious of the
limitations of the public in this respect. Some of the astronomical
films, both actual and from constructed models, were marvels of
ingenuity.
"Times 3. Juni 1922" (nicht gefunden, vielleicht Fehler im Index)
4h. New York Times (mehrere Aufsätze)
New York Times 18.6.22
"Relativity" Film
Explaining the theory of relativity discovered by Professor Albert
Einstein is the latest development of moving pictures. Recently the "
Einstein Theory " film (or to give the picture its full title, "The
Basic Principle of the Theory of Relativity "), was produced in
Frankfort-on-the-Main, Germany.
Although the project met with his immediate approval, Professor
Einstein, absorbed in his university and scientific work, has not been
concerned in the actual preparation of the film. That task has been
carried out by his friend, Professor Nicolai (the ex-Kaiser's physician,
whose airplane escape to Holland constituted one of the most intense
personal dramas of the war), assisted by a group of young German men of
science, followers of Einstein.
According to reports, from the exclusively cinematographic point of
view, the "relativity film" represents a very striking advance, in that
for the first time a series of intricate problems and subtle scientific
conceptions are explained by means of screen pictures so clearly and so
logically as to enable even the uneducated to get a general grasp of the
subject treated.
The film is over 2,000 meters (6.500 feet) long and comprises 75,000
different photographs. The greatest accuracy was demanded, alike of the
men of science whose duty it was to manipulate the models used to
illustrate the "Relativats" theory, and of the cameramen. On several
occasions a movement too rapid by a fraction of a second necessitated
the retaking of hundreds of photographs.
New York Times 12.9.22
Film to Show Relativity
Demonstration of Einstein's Theory to be Produced Here Soon
The motion picture will be used in this country to demonstrate Professor
Albert Einastein's theory of relativity. A copy of the film, which has
already been produced in Europe, has just been brought here from
Germany by Edwin M. Fadman, Director of the Equity Films, 229 West
Forty-second Street. Mr. Fadman said he intended to have a private
showing of the film for the press ans scientists in about a week, and
that the public production would follow soon after.
Mr. Fadman said that six university professors worked for two years in
the preparation of the film and that 76000 drawings were required
New York Times 6.2.23
It Simply Can't Be Done
Now it is by means of moving pictures that the theory of Dr. Einstein is
to be made comprehensible to others than the twelve men whom, alone of
all the earth's inhabitants, he, according to report, credited with the
ability to understand it. In other words, relativity has been filmed and
all who choose can go and see on the white curtain just what the thing
is and how it works.
Such at any rate, is the promise, bwt already doubters have arisen.
Having seen the pictures, they say, just as have many readers of
"popular" articles on the subject, "Why, yes, all that is perfectly
comprehensible. Anybody can understand it and most people know it
before." Then, it they are persons at all thoughtfull, they ask
themselves why Dr. Einstein limited so narrowly those competent to judge
h|s discoveries and contentions, and it occurs to them that, as he was
not likely to be mistaken, perhaps what they saw in the theatre, like
what they read in the magazines, had little or nothing to do with
Einsteinian relativity.
And the wiser the doubter are the more they will doubt, and a good many
of them, considering the matter carefully, will come to the sound
conclusion that there ls but one way to arrive at an understanding of
what the doctor has in mind. It is a simple way, though not easy.
Starting with a mind having a more than ordinary turn for mathematics,
one must study that science for fifteen or twenty years to the almost
complete exclusion of anything else. Then, having mastered all its
higher and highest forms and extensions, one will be prepared for the
further step into the domain where Dr. Einstein has led the way.
The attempt to explain his theory to people who know only the elements
of arithmetic, algebra and geometry is quite hopeless. The thing cannot
be done, and, however humiliating the confession may be, most of us will
be obliged either to take our Einsteinism on trust or jost ignore it, as
we do so much else in mathematics, as of no concern to us.
New York Times 4.2.23
Relativity, Filmed, Is as Lucid as Ever
Motion Pictures Explain Many Things in Trying to Explain Einsteins
Theory.
Show That Space Is Bent
But, Like Man Walking Backward on Moving Boat, tha Spectators Get
Nowhere.
Many of the illustrations commonly used in attempting to explain the
Einstein theory were presented strikingly in motion pictures at tha
Rivoli Theatre yesterday by Hugo Riesenfeld.- It was a private view
largely for the benefit of scientists and educators. Dr. Nicholas Murray
Butler and other wellknown men were in the audience.
The film announced in the beginning that it was to be strictly popular
and also that Dr. Albert Einstein had himself said that there were only
twelve persons living who could really comprehend his speculation. It is
not probable that any additions will be made, to this jury of true
comprehenders by the filming of the theory. A British professor
attributed the popularity of the Einstein theory to its "pleasant
incomprehensibility." The theory was not robbed yesterday of that
attractive feature.
The film was easily an improvement over the scores of volumes which have
been written to set forth the figures of speech and analogies which have
been considered to assist materially in getting the idea of the theory
itself. These figures and analogies are beautifully done in the films.
It is shown for instance, with perfect ludicity that a man walking
backward in a boat going forward may be in a stationary position with
reference to a point on the shore. It shows how an observer in one
position might think that two lights were lit simultaneously while a
third observer might think that one light was lit before the other.
The Falling Ball Demonstration
It shows how a cannon bell dropped from a tower falls straight to earth
and yet describes a wide curve, because the earth is rotating at the
rate of 1.000 miles an hour and moving in its orbit at the rate of 1100
miles an hour. As a result the point at the foot of the tower has moved
a great distance between the time when the ball was released and the
time when it hit the ground.
The fact that people regularly forget the motion of the earth with
respect to the sun, and the motion of the solar system with respect to
the stars, and that they have a strictly local idea of episodes on the
earth, is forcibly demonstrated by a variety of illustrations. Some of
these were so well done that the learned audience applauded like an
ordinary audience seeing the rescue of Jackie Coogan. There were thrills
in this dramatisation of mathematics.
On the other hand, a perfect understanding of the illustrations seems to
be consistent with blank ignorance of what they illustrate. The
analogies are all clear as a bell. It is what they are all about that
foils the humble student of relativity. It is plain that things look one
way to a man on a moving train and another to a man in a field, but it
is hard to see how this proves that space is bent.
Rays from stars are shown making an angle as they pass by the sun, and
it is explained that they take that path, not because they are pulled
out of position by gravity, but because the space is twisted and there
is no other way for the rays to go.
A Few Missing Links.
This is a simple idea in itself, but there seem to be several links
missing in the logical chain that connects it with the optical illusions
and the tricks played upon observers by difference of viewpoint. The
illustrations of the theory and the effects attributed to the theory are
thus presented with crystal clarity. Everything is plain but the theory.
The eclipse test of the Einstein theory is shown neatly by drawings of
the star field as it is normally seem and as it is apparently distorted
by the space-bending effect when the rays from the stars pass close to
the sun during an eclipse. Einstein was strongly supported by the
photographs taken by the British eclipse expedition. In 1919 showing an
apparent dislodgement of the stars near he sun's rim from their true
position. This is of great interest today, because the results of the
second eclipse test are expected in a few weeks when Dr. W. W. Campbell,
President of the University of California, makes public the evidence of
the photographs which his expedition to Australia took of the eclipse of
last September.
The film also makes a brave attempt to explain to the popular mind the
fourth dimension of space and how Einstein measures the universe by a
space-time yardstick. The success of the film in this respect probably
exceeds that of the scores of volumes in which popuar scientists with
publishing, house connections have attempted to dish the theory up for
the public.
The film has received the personal attention of Dr. Albert Einstein and
other scientists and has since been popular, ized by others. Contrary to
Dr. Einstein's own claims, the film announces that the Einstein theory
may have farreaching consequences on human existence, perhaps making
future like as different from the present as the present is from the
cave-man stage of existence. On his visit to this country Einstein and
his followers were of the opinion tht his discovery of relativity should
have no practical application to physical conditions on the earth.
4i. Umschau (mehrere Aufsätze)
Umschau 1921, S.546
Die Relativitätstheorie im Film.
Nach Manuskripten und unter Mitwirkung von Dr. Otto Büek, Prof. Dr. Fanta
(Prag), Dr. Rudolf Lämmel (Zürich) und Prof. G. F. Nicolai wird ein
Film aufgenommen, der den Titel "Die Grundlagen der Relativitätstheorie"
führen wird. In langwieriger Arbeit soll es gelungen sein, die
Autnahmetechnik des Films den darzustellenden Bewegungsvorgängen anzupassen
und zugleich eine wissenschaftlich nicht unkorrekte, dem Aufnahmevermögen
des Beschauers entsprechend vorschreitende Darstellung der Grundbegriffe zu
erzielen. Auch soll die Filmdarstellung eine solche Steigerung zulassen,
dass das Interesse gerade auch des nicht vorgebildeten Publikums sich von
Anfang bis Ende mühelos konzentrieren kann. Sogar abstrakte Denk- und
Forschungsresultate, z. B. die Relativität des Zeitablaufs, zu denen die
Schöpfer der Relativitätstheorie nur durch schwierigste Berechnungen und
Aufstellung neuer mathematischer Formeln gekommen sind, sollen sich durch
die besonderen Möglichkeiten des Films eindringlich vorstellen lassen.
Umschau 1921, S.604-605 (Zurück zum Artikel 1922> )
Verfilmung der Relativitätstheorie.
Von Dr. Rudolf Lämmel (Meilen-Zürich).
Das relativistische Denken verläuft in drei weiten Kreisen der Erkenntnis:
zuerst muss das alte, klassische Prinzip, wie es im wesentlichen schon
Newton vorschwebte, verstanden sein. Der zweite Kreis ist das von Einstein
1905 aufgestellte "Spezielle Relativitäts-Prinzip" (wie wir es heute
nennen). Die dritte Stufe aber ist die von Einstein 1916 aufgefundene grosse
Ausdehnung des neuen Gedankens, welche wir als das "Allgemeine
Relativitätsprinzip" bezeichnen. Bei der Verfilmung kann es sich, wie wir
heute dem Problem gegenüberstehen, nur um die beiden ersten Stufen handeln.
Das klassische Relativitätsprinzip spricht im wesentlichen die Relativität
jeglicher Bewegungserscheinung aus. Bei der von mir gewählten Form der
Darstellung wird der Vorgang des freien Falles eines Körpers gewählt, um
dem Zuschauer zu beweisen, dass es gar keine "wirkliche" Figur für die
Fallinie gibt, keine "wirkliche" Grösse oder Richtung der Geschwindigkeit.
Die Fallinie wird also einmal so gezeigt, wie sie uns als Beobachter auf
der Erdoberfläche erscheint, dann vom Mond aus, dann von der Sonne aus. Es
wird dann im Film vorgeführt, wie sich nach der hergebrachten Meinung der
Astronomen die Bewegung der Erde durch den Weltraum hindurch darstellt: die
Sonne läuft auf einer unbestimmt gekrümmten Linie, die Planeten beschreiben
Spiralen um sie und jeder auf der Erde frei fallende Körper muss nun auch
noch sein Stück der Weltraum-Spirale der Erdbewegung mitmachen. Aber auch
diese Anschauung ist nur eine vorläufige Orientierung des menschlichen
Geistes, denn im Grunde hängt hier alles davon ab, zu erkennen, welche Form
der Weg der Sonne durch den Raum hat. Aber dies (in meiner Darstellung als
ein Fallen des Sonnensystems zur Weltkörpermitte aufgefasst) ist doch im
Grunde wieder das ursprüngliche Problem, nur um einige Stufen weiter
verschoben: wir können die wahre Form des Weges der Sonne durch den
Weltraum nicht sehen, sondern immer nur jene Form, die uns von einem
bestimmten Stern aus erscheint. Überhaupt: "Was ist Wahrheit?!".
Das Spezielle Relativitätsprinzip anerkennt die Lichtgeschwindigkeit als
eine universelle Konstante und baut darauf ein neues System von Begriffen
auf, die so eingerenkt werden, dass bei der Verwendung dieses
Gedankengebäudes zur Beschreibung der Wirklichkeit keine Widersprüche
auftreten. Es wird nun im Film ein Gedankenexperiment durchgeführt, in
dessen Darstellung die ganze Brauchbarkeit und der lehrhafte Wert des Kinos
klar zutage tritt. Zwei Astronomen A und B sind an einem Ort, von dem aus
ein Lichtstrahl in die Welt hinausblitzt. Der Beobachter A wird nun dem
Lichtstrahl nachgeschickt, B aber bleibt an seinem "Ort". Beide beobachten
den Kopf der Lichtwelle, die z. B. nach rechts hin sich ausbreitet. Beide
verfolgen, wie sich das Licht von ihnen aus in die Tiefen des Raumes
ausbreitet. Beide ermitteln die "Geschwindigkeit" nach der üblichen
einfachen Regel: man dividiere den Weg durch die Zeit. - Beide finden, dies
ist tatsächliches Ergebnis, oder mindestens die übliche Auslegung der
bisher bekannten wirklichen Experimente (wir beschreiben ja und stellen im
Film dar: ein Gedankenexperiment!) - beide finden die gleiche
Geschwindigkeit. Dazu ist noch zu beachten, dass nach dem klassischen
Relativitätsprinzip es auch der Beobachter B sein könnte, der dem
Lichtstrahl nacheilt, während A "am Orte" bleibt. Auch in diesem Fall muss
sich die gleiche Grösse der Lichtgeschwindigkeit ergeben, 300 000 km/sec.
Dadurch, dass der Film imstande ist, die wirkliche Ausbreitung des Lichts,
wenigstens schematisch zu zeigen, ist der Laie imstande, den grundlegenden
Gedanken klar zu erfassen. Denn dies ist bei den meisten Versuchen
populärer Darstellung der wunde Punkt: der Nichtfachmann ist ausserstande,
sich auf Grund einer Beschreibung genügend klar vorzustellen, wie sich das
Licht relativ zum einen wie zum andern Beobachter gleich schnell
ausbreitet. Ebenso kann nun das berühmte Experiment von Michelson und
Morley im Film gezeigt werden, und es wird hier mit Hilfe von wenig zu den
Bildern hinzugefügten Worten klar, wie grundlegend und entscheidend es im
Laufe der Geschichte werden musste. - Ich habe vor 2 Jahren eine Sammlung
von 50 Lichtbildern hergestellt und mit denselben öffentliche Vorträge über
die Grundlagen der Relativitätstheorie gehalten. Dies bedeutete gegenüber
einer abstrakten Darstellung gewiss einen Fortschritt. Allein ich empfand es
bei der Besprechung der Bilder stets als einen bedeutenden Übelstand, dass
sie sich nicht bewegen liessen. Daher ging ich 1920 daran, den Film
auszuarbeiten, der sich an den einmal als richtig erkannten Weg der
Einführung anschloss.
Im Film allein kann man sehen, was sonst nur eben gesagt werden kann: wie
das Vergehen der Zeit von der Bewegung abhängt. Sobald zwei Beobachter
räumlich auseinanderkommen, gerät auch ihr Zeitverlauf in einen
eigentümlichen Zustand, den wir als "Gleichzeitigkeitslosigkeit" bezeichnen
können. Ebenso werden die Längenmasse ungleich. Nur der Film vermag ein
anschauliches Bild zu geben, wie bei Zunahme der Geschwindigkeit der
Zeitverlauf ein "hastigerer" wird und die Längenmasse zu schrumpfen
beginnen. So bietet sich hier ohne Zweifel ein selten günstiges Feld für
die Verwertung des Kino. Da kommt das Sensationsbedürfnis des Publikums
ebenso auf seine Rechnung wie der Wunsch, nach ernster Kost, den angeblich
die Kino-Reform-Kreise haben sollen. Es ist nur zu bedauern und mag bei
dieser Gelegenheit festgestellt werden, dass die Berliner
Kino-Reform-Zentralstelle, mit der U. F. A. zusammhängend, früher mit dem
Unterrichtsministerium irgendwie verquickt, offenbar an einer Art
"Überorganisation" leidet und vielleicht auch noch an schlimmeren Übeln
krankt. Denn zuerst haben diese Leute mir geschrieben, was ich wolle, sei
überhaupt unmöglich, die Sache sei noch zu wenig abgeklärt usw. Auch jetzt
ist die Verfilmung auf sehr merkwürdigen Wegen zustande gekommen. Ich weiss
es nicht, welche dunklen Mächte die Veranlassung waren, dass mein
Film-Manuskript vom November 1920, das der Berliner Filmindustrie und der
staatlichen Stelle angeboten wurde, bis September 1921 warten musste -
vielleicht wissen es andere Leute, die dort die Überorganisation
organisieren helfen.
Umschau 1922, S. 247-249
Der Einsteinfilm.
Im vorigen Jahr (Umschau 1921 Nr. 41
) hat Herr Dr. Lämmel unseren Lesern den Plan zu einem
Einsteinfilm entwickelt, welcher die Grundlehren der
Relativitätstheorie einem weiteren Kreis nahe bringen soll. Kein
anderes Anschauungsmittel dürfte ja auch geeigneter sein, die
Verknüpfung von Raum und Zeit anschaulich zu machen.
Dieser Film ist nun Wirklichkeit geworden. Am 2. April wurde er zum ersten
Mal vor einem geladenen Publikum zur Eröffnung der "Frankfurter Messe"
vorgeführt. Der Film ist bearbeitet von Prof. G. F. Nicolai und dem
Direktor der Colonna-Filmgesellschaft H. W. Kornblum unter Mitwirkung von
Dr. Büek, Dr. Fanta und Dr. Lämmel. Zunächst wird dem Beschauer die
Bedeutung des "Relativen" bildlich vorgeführt und wird gezeigt, dass oben
und unten nur dann einen Sinn hat, wenn es auf den augenblicklichen
Standpunkt eines Menschen bezogen wird, dass man Ruhe oder Bewegung eines
Körpers nur in bezug auf einen anderen Körper erkennen kann. Die Frage, wie
ein Körper sich wirklich bewegt, d. h. ohne Rücksicht auf einen anderen
Körper, können wir nicht beantworten. Dies hat Newton bereits erkannt. Das
verstehen wir unter dem klassischen Relativitätsprinzip. An allerlei
Beispielen wird uns das verdeutlicht.
Es wird gezeigt, dass ein Ball, von einer Brücke ins Wasser geworfen, an
anderer Stelle niederfällt, als gleichzeitig von einem fahrenden Wagen. Wir
sehen einen Bootsmann sein Boot fortstossen: er bewegt sich rückwärts mit
Bezug auf das Boot, aber bleibt an derselben Stelle mit Bezug auf das Ufer.
Wir sehen, wie unter Umständen die gerade Linie für einen Beschauer zur
gekrümmten wird. - Wir wundern uns nicht weiter darüber, wenn von zwei
Geschossen, die von der Erde nach dem Monde abgeschossen werden, und zwar
mit derselben Geschwindigkeit, das später abgeschossene früher ankommt als
das erste, je nachdem die Drehrichtung der Erde das Geschoss beschleunigt
oder verzögert. Aber der Lichtblitz, der jedesmal aufleuchtet, macht diese
Abweichung nicht mit. Der zuerst aufleuchtende Lichtblitz kommt tatsächlich
auch zuerst an. Woran liegt das? Das hängt mit einer Reihe von
Erscheinungen zusammen, deren Erklärung in den letzten Jahrzehnten den
Physikern ausserordentliche Schwierigkeiten gemacht hat.
Es wird die Wellentheorie des Lichtes demonstriert (Enten, die im Wasser
plätschern, erzeugen Wellen, die einander schneiden), und schliesslich wird
ausführlich der Widerspruch vor Augen geführt, der sich aus der
Wellentheorie des Lichts und dem Michelsonschen Versuch ergibt.
Der Film zeigt uns das Experiment der Amerikaner Michelson und Morley, aus
dem hervorgeht, dass die Lichtgeschwindigkeit in der Richtung der Bewegung
der Erde ebenso gross ist wie in jeder anderen Richtung, dass die Ausbreitung
des Lichtes unbeeinflusst bleibt, wenn sich die Erde entgegengesetzt zum
Lichte bewegt.
Schliesslich wird an Uhren und Bewegung von Zügen die Relativierung von Raum
und Zeit klarzumachen versucht.
Ist die Idee gelungen, d. h. glückt es vermittels des Films einem
gebildeten Laien die Hauptgedanken der speziellen Relativitätstheorie
klarzumachen? Wir müssen leider mit einem Nein antworten.
Und trotzdem glauben wir, dass durch einige Abänderungen, durch eine gewisse
Regieverbesserung, viel mehr mit dem Film erreicht werden könnte. Der Film
leidet an viel zu grosser Länge. Die Vorführung mit den vorzüglichen
Zwischenerläuterungen dauerte gut 2 Stunden. Für einen Normalmenschen ist
es eine vollkommene Unmöglichkeit, 2 Stunden lang mit gespanntester
Aufmerksamkeit und unter intensivster Denkarbeit bis zum Schluss zu folgen;
und die Anforderungen an die Denkanstrengungen wachsen gerade in der
zweiten Stunde. Der Film mit Erläuterungen müsste so zusammengestrichen
werden, dass er auf keinen Fall länger als eine Stunde in Anspruch nimmt.
Oder ein anderer Ausweg: man müsste einen "kleinen" Einstein-Film und einen
"grossen" vorführen, so dass im ersteren nur ein Extrakt des zweiten
enthalten wäre. Der grosse Einsteinfilm nur für Fortgeschrittenere.
Ein zweiter Mangel: der Film ist mit grösster Logik aufgebaut. Wer über der
Materie steht, bewundert die Folgerichtigkeit, mit der sich ein Bild an das
andere schliesst. Wer aber das Thema nicht schon vorher beherrscht, erkennt
gar nicht diesen Bau. Er wird durch hunderte von Gassen und Winkeln
geführt, bekommt zahllose Eindrücke, weiss am Anfang nicht das Ziel des
Weges und am Schluss nicht, wo er angelangt ist. Auch diesem Fehler könnte
abgeholfen werden. Es wäre erforderlich, dem Beginn des Films einen Vortrag
von 10 Minuten vorzuschalten, in welchem ein ganz kurzer Überblick über
die Materie gegeben würde, die der Film veranschaulichen soll. Damit würde
der Zuschauer während der Filmvorführung einen Leitfaden haben, an dem er
erkennt, welchem Ziel die scheinbar zusammenhanglosen Einzelbilder
zusteuern, deren logische Aneinandergliederung er sonst im Augenblick gar
nicht zu erfassen vermag.
Wie der Vortragende, Herr Direktor Kornblum, mitteilte, hat die Anfertigung
des Films über anderthalb Jahre gedauert. Während für einen andern Film an
einem Tage hunderte von Metern aufgenommen werden können, war es in diesem
Fall nicht möglich, mehr als durchschnittlich 5 Meter anzufertigen, da er
fast ausschliesslich aus sogenannten "Trickaufnahmen" besteht, d. h. aus
Aufnahmen, die nur scheinbar Bewegung darstellen, die aber in Wahrheit aus
Einzelaufnahmen bestehen, zwischen deren Anfertigung je eine geraume Zeit
verstreichen muss.
In Anbetracht der ausserordentlich grossen Kosten und des Aufwands an
geistiger Arbeit wäre es schade, wenn die Mühe mehr oder weniger umsonst
gewesen wäre. Wir möchten glauben, dass unter Berücksichtigung der obigen
Vorschläge aus dem jetzigen Film etwas wirklich Nützliches geschaffen
würde.
4j. Kulturfilmbuch 1924
Die Grundlagen der Einsteinschen Relativitätstheorie als Lehrfilm
Von Hannswalter Kornblum
Direktor der Colonna Film G. m. b. H.
Mit dem Film über die Grundlagen der Einsteinschen Relativitäts-Theorie ist
zum ersten Male der Versuch gemacht worden, eine ganze Theorie, d. h. ein
umrissenes Wissensgebiet in einem Film darzustellen. Das Unterfangen war
sicherlich kühn, denn der Gegenstand des Films war - gedanklich, inhaltlich
und technisch - so ziemlich das schwierigste, was sich finden liess.
Trotzdem reizte gerade die Schwierigkeit des Problems, die Ausführung zu
versuchen.
Die erste Aufgabe war, das Stoffgebiet zu umgrenzen. Dabei ergab sich bald,
dass von einer Darstellung der gesamten Einsteinschen Relativitäts-Theorie
keine Rede sein konnte, schon aus dem Grunde, weil dazu ein Zyklus von
mindestens 6 Filmen nötig gewesen wäre, um auch nur das allerwichtigste zu
behandeln. Die Autoren, von denen Prof. Dr. Nicolai und der Verfasser
dieses Aufsatzes den Hauptanteil an dem Manuskript haben, beschränkten sich
also auf die Darstellung der wichtigsten Gesichtspunkte der speziellen
Relativitäts-Theorie und nannten den Film dementsprechend die "Grundlagen
der Einsteinschen Relativitäts-Theorie".
Aber auch bei dieser Beschränkung zeigte sich, dass das Verständnis der
Einsteinschen Annahme eine Reihe von Kenntnissen der Naturerscheinungen und
Naturgesetze erforderte, die nicht ohne weiteres beim Laien-Publikum und
der nicht physikalisch vorgebildeten Jugend vorausgesetzt werden durften.
Das waren einerseits die wichtigsten Gesetze der klassischen Mechanik und
der Erscheinungen des klassischen Relativitäts-Prinzips und andererseits
die grundlegenden Theorien des Lichtes und deren Begründung durch die
Versuche von Foucault, Fizeau, Michelson und Morley. Dementsprechend ergab
sich von vornherein eine Dreigliederung des ganzen Films. Der erste Teil
sollte die Erscheinungen der klassischen Mechanik behandeln, der zweite
Teil in die Licht-Theorie einführen und der dritte endlich die
grundlegenden Schlüsse aufdecken, die Einstein aus den Beobachtungen und
Erscheinungen gezogen hat.
Bei der Ausführung des Films zeigte sich nun die grosse Schwierigkeit, diese
zum grössten Teil rein abstrakten Gedankengänge in bildliche Darstellung
umzusetzen. Naturaufnahmen konnten, da es sich im allgemeinen um sehr
schnelle Vorgänge (von Lichtgeschwindigkeiten) handelte, nur in ganz
beschränktem Umfange benutzt werden, und so musste man den ganzen Film fast
ausschliesslich aus Tricks zusammensetzen. Diese bittere Notwendigkeit
erhöhte natürlich die Schwierigkeiten ungemein, und zwar sowohl
hinsichtlich der technischen Durchführung wie auch der Anforderungen, die
an das Publikum gestellt werden mussten.
Deshalb war es nun die weitere Aufgabe, diese Trick-Darstellungen so
abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, um den Zuschauer, an den schon
durch die Schwierigkeit des Stoffes grosse Anforderungen gestellt wurden,
nicht zu sehr zu ermüden. So wechseln also in dem Film rein schematische
Darstellungen mit bildhaften ab, nur selten unterbrochen von kurzen
Naturszenen. Dabei hat es sich gezeigt, dass die schematischen Darstellungen
durch die Eigenartigkeit ihrer Tricks ebenso grossen Anklang beim Publikum
gefunden haben wie die bildhaften oder die Naturaufnahmen, denn es wurde
bei jedem Bilde versucht, ein Überraschungsmoment zu bringen. Bei den
bildhaften Darstellungen kam es in erster Linie darauf an, mit möglichst
klarer Anschaulichkeit des Vorganges eine ästhetisch einwandfreie,
möglichst künstlerische Bildwirkung zu verbinden. Deshalb wurden für ihre
Entwürfe verschiedene Künstler herangezogen.
Die Schwierigkeiten der technischen Durchführung waren so gross, dass die
Arbeit an dem Film sich über 1 1/2 Jahre erstreckt hat.
Galt es doch, einmal für die Darstellung dieser schwierigen Probleme ganz
neue Wege zu finden - irgendwelche Vorbilder aus populären Büchern über die
Relativitäts-Theorie lagen kaum vor -, und dann stellte der Gegenstand an
die Exaktheit und Feinheit der Bewegungen derartig grosse Anforderungen, dass
für jedes Bild lange Vorübungen der Zeichner und Operateure notwendig
waren. Bewegungen von 1/20 Millimeter pro Bild, die durch 1000-2000 Bilder
durchgeführt waren, bildeten die Regel, und dabei durfte, um die Stetigkeit
der Bewegungen zu gewährleisten, keine irgendwie nennenswerte Abweichung
vorkommen. Da nun bei manchen Bildern 10-15 verschiedene Bewegungen
erforderlich waren, ergaben sich pro Meter Filmlänge etwa 750 Handgriffe,
d. h. pro Minute Filmvorführung etwa 15000 Handgriffe, von denen jeder mit
grösster Präzision eine ganz geringe und stets gleichmässige Bewegung
vollführen musste.
Das Zustandekommen des Films ist dem Interesse einiger sonst dem Film
vollständig fernstehender Herren zu verdanken. Die Idee zur Herstellung
eines Films der Relativitäts-Theorie hatte der Verfasser bereits im Jahre
1920, als er Leiter der Lehrfilm-Abteilung der Deulig G. m. b. H. war. Die
Deulig konnte sich indessen nicht entschliessen, die für einen Lehrfilm
damals nicht unerheblichen Kosten anzuwenden, und deshalb wurde eine
besondere Gesellschaft, die "Colonna-Film G. m. b. H.", gegründet, die sich
ausschliesslich der Herstellung von Lehrfilmen widmen wollte. Die Aufnahme
des Films im In- und Auslande hat denjenigen, welche ideell und materiell
an einen Erfolg glaubten, Recht gegeben. Über keinen anderen Lehrfilm sind
derartig viele Presseberichte erschienen, die bemerkenswerterweise sehr oft
je nach der politischen Einstellung des Blattes beistimmend oder abfällig
waren. Handelte es sich hier doch nicht um den Film, sondern um die Person
Einsteins und den Kampf um die Relativitäts-Theorie, der ja jetzt
glücklicherweise durchgefochten ist und nach den Ergebnissen der letzten
Sonnenfinsternis-Beobachtungen und anderer Untersuchungen mit einem
vollständigen Siege der Relativitäts-Theorie geendet hat.
4k. Deutsches Museum
Deutsches Museum, Abhandlungen und Berichte, 25. Jahrgang 1957, Heft 3
Ein kurzer Abschnitt aus: Fuchs, Franz: Der Aufbau der Physik im Deutschen
Museum 1905 - 1933
_... Zu besonderem Danke wären wir Ihnen verpflichtet, wenn Sie uns
Vorschläge für die in diesem Räume anzubringenden Tafeln in dem Ihnen
unterstellten Institute entwerfen und uns zur weiteren Ausgestaltung
überlassen wollten. Wir bemerken hierzu, dass wir auch Herrn Geheimrat
Sommerfeld eine Reihe von wertvollen Anregungen für den Saal 'Aufbau der
Materie' verdanken _... "
Prof. M. Planck wollte (16. 2.1924) gerne mitwirken, um den geplanten Raum
würdig auszugestalten und versprach die Angelegenheit bei seinem nächsten
Besuch in München an Ort und Stelle zu besprechen. Zur Mitarbeit empfahl er
Prof. L. Grätz.
Nach der Besprechung schrieb v. Miller optimistisch an Planck: "Indem wir
zuversichtlich hoffen, dass der geplante Saal unter Ihrer Oberleitung ein
historisch und wissenschaftlich wertvoller Teil unseres neuen Museums wird,
zeichnen wir _..."
Prof. Grätz übernimmt nach Rücksprache mit v. Miller gerne die
Ausarbeitung von sechs Tafeln über Energiegesetze, kinetische Gas-
theorie, mechanische Wärmetheorie, Thermodynamik, Energie und Masse.
Die Texte wurden in schöner Schrift geschrieben und unter Glas und
Rahmen aufgehängt.
Die Bildnisse der um die Erforschung der Energiegesetze verdienten
Physiker wurden im Saale angebracht; als v. Miller die Probeaufhängung
ansah, sagte er zu mir: "Wo soll da das Bild vom Einstein hinkommen?
Wenn der den Raum anschaut, möchte er seinen Platz sehen!" Darauf hing
ich an bevorzugter Stelle noch einen Rahmen auf, der leider leer geblieben
ist.
11. Die Relativitätstheorie
Selbstverständlich hatte v. Miller auch den Wunsch, den Besuchern
einen allgemeinen Begriff von der Bedeutung der Relativitätstheorie zu
geben, über die damals so viel in der Presse geschrieben wurde.
Als ich mich im Herbst 1922 zwecks Erläuterung eines UFA-Films
[Colonna-Film !] über "Die Grundlagen der Einsteinschen Relativitätstheorie
(Auf den ersten Vortrag im Wagnersaal am 5.12.1922 folgten im Jahre 1923
noch drei weitere Vorträge in Aufgsburg, Stuttgart und München
(Mathildensaal)) mit diesem Thema eingehend befassen musste, liess ich
gleichzeitig einige Tafeln über Addition von Geschwindigkeiten, über den
Michelson-Versuch, über Gleichzeitigkeit usw. für das Museum entwerfen und
legte sie Herrn v. Miller vor. Hierauf ersuchte er mich, diese Entwürfe in
einem Vortrag im Konferenzraum zu erläutern. Ich kam diesem Wunsche an
einem Julinachmittag 1923 nach. O. v. Miller lud das ganze Museumspersonal
einschliesslich der Mechaniker, Schreiner, Bildhauer usw. ein und ermahnte
sie, recht scharf aufzupassen, damit sie sich nachher an der Diskussion
beteiligen können. Der Vortrag dauerte eineinhalb Stunden; trotz der grossen
Hitze wurde O. v. Miller nicht müde zuzuhören und sich im Stehen ganze
Aktenseiten voll Notizen aufzuschreiben, die er mir am Schluss übergab. Die
Tafeln wurden zunächst nicht ausgeführt.
Als v. Miller Anfang 1924 Einstein selbst um seine Ansicht fragte,
bestätigte dieser ihm die Möglichkeit, die Probleme zu
kennzeichnen, mit denen er sich hauptsächlich beschäftigt hat,
nämlich die Ausbreitung des Lichtes und die Trägheit bzw.
Masse. Einstein empfahl Prof. Thirring in Wien als Mitarbeiter. O. v.
Miller schrieb hierauf an diesen. Prof. Thirring empfahl zur
Kennzeichnung der Probleme, mit denen sich die Relativitätstheorie
beschäftigt, eine Tafel aus seinem Buche: "Die Idee der
Relativitätstheorie" und schrieb: "Ich verhehle mir nicht,
dass diese Tabelle aus dem Zusammenhange meines Buches gerissen, dem
Laien vollständig spanisch vorkommen muss. Wollte man nun eine
erläuternde Legende dazu schreiben, so müsste man, um alles zu
erklären, wiederum fast den ganzen Text des Buches bringen. Ich
sehe darum Ihrem an und für sich begrüssenswerten Unternehmen
mit einiger Skepsis entgegen." Damit liess v. Miller den Plan
fallen.
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